akzent-magazin, Konstanz

Februar 2010, akzent-heft (Seite 44)

In der Rubrik LEBENSWERT/SINNIOR erscheint die Rezension unter der Überschrift "Ja, ich will ins Internet". Dort heißt es dann:

Wer heutzutage die 50 überschritten hat, dem fällt der Umgang mit Computer und Internet in aller Regel schwerer als den eigenen Kindern, denen das Wissen um die moderne Technik nahezu angeboren zu sein scheint. Die Frage ist: Lohnt es die Mühe, sich mit Bits, Bytes und Gigabytes, mit RAM und W-LAN vertraut zu machen? Der Autor des Buches, Fritz Opel, Jahrgang 1940, meint dazu: „Wir Senioren von heute haben allen Grund, uns den technischen Veränderungen nicht zu verschließen, sondern sie nach Möglichkeit zu verstehen und zu bewältigen. Und wir werden sehen, wie richtig wir liegen, wenn wir um die moderne Technik keinen Bogen machen, sondern sie im Rahmen unserer Möglichkeiten ganz praktisch nutzen.“

Der moderne Senior, die technikbegeisterte Seniorin entschließt sich nach solch ermunternden Worten wissbegierig, sich dem Abenteuer Internet zu stellen. Die vorherige Lektüre von Fritz Opels Buch ist dazu ein guter Einstieg. Opel erläutert ausführlich die Chancen und Risiken des Mediums und stellt drei Wege vor, sich das World Wide Web (das weltweite Netz) zu erobern: mittels Soziusstrategie, Sisyphusstrategie oder Luxusstrategie. Soll heißen: mit Hilfe eines internetvertrauten Freundes, auf eigene Faust (ein nahezu hoffnungsloser und extrem nervenkostender Weg) oder mit viel Geld, das man beim professionellen Internetspezialisten liegen lässt. 

So geht es denn im lockeren Plauderton über rund 120 Seiten. Die Lektüre des Buches empfiehlt sich all denen, die entweder noch eine Entscheidungshilfe benötigen bei der Frage: „Soll ich oder soll ich nicht?“ oder die bereits wild entschlossen sagen: „Ja, ich will.“ Wobei der Autor durchaus zugibt, sein Leben lang in der Informatik gearbeitet zu haben und hochgradig motiviert zu sein, „meine Freizeit als Senior dadurch zu bereichern, dass ich anderen in geeigneter Form helfe.“ Das Buch ist sicherlich eine geeignete Hilfe und die 12 Euro sind eine gute Investition, um sich noch etwas Rückenwind zu verschaffen, bevor man sich dann der zuweilen stürmischen See der neuen Medien aussetzt.